Wir alle wünschen uns, dass unser Pferd auf leichte Hilfen reagiert und wir mit nur sehr wenig Druck auskommen um mit ihm zu kommunizieren. Um das zu erreichen genügt es, einem ganz simplen Prinzip in der Ausbildung zu folgen. Das Prinzip ist Andeutung, Verstärken und Durchsetzen. Egal, was wir von unserem Pferd möchten, wir fragen auf der ersten Ebene immer mit dem geringstmöglichen Druck. Auch wenn wir wissen, dass unser Pferd anfangs nicht korrekt reagieren wird, gewähren wir ihm dennoch die Möglichkeit uns eines Besseren zu belehren. Wenn es dann doch gar nicht oder falsch reagiert können wir noch immer den Druck erhöhen bzw. die Hilfe verdeutlichen, bis die richtige Reaktion erfolgt. Wir deuten die Hilfe also im ersten Schritt an, im Zweiten verdeutlichen wir sie und im dritten Schritt würden wir sie gegebenenfalls durchsetzen. Ganz wichtig ist aber, dass wir jedes Mal mit dem Andeuten beginnen, denn das ist unser Ziel.
Wir können den Zügel 200 Mal mit einem Gramm Druck aufnehmen und falls sich das Pferd dem widersetzt werden wir müssen den Druck erhöhen. Aber irgendwann werden wir mit einem Gramm fragen und unser Pferd wird sofort reagieren. Wenn wir aber immer mit 2 kg beginnen, werden wir immer mit 2 kg arbeiten müssen und das Pferd wird nie leichter werden.
Die meisten Menschen wollen mit einem geringen Druck beginnen, was großartig ist, aber wenn ihr Pferd sie ignoriert, erhöhen sie den Druck nicht. Dadurch bringen wir dem Pferd nur bei, uns zu ignorieren. Zuerst bittet man das Pferd, mit dem geringstmöglichen Druck, richtig zu reagieren. Wenn es sich entscheidet, nicht zu reagieren, erhöhen wir den Druck, bis wir die Reaktion erhalten die wir suchen.
Erst fragen wir unser Pferd und dann sagen wir unserem Pferd was wir möchten, bis es eines Tages nicht mehr nötig sein wird, es ihm zu sagen, da es schon auf die Frage richtig reagiert hat.