Das wichtigste zuerst, vergiss den Anhänger (und das Verladen) komplett!
Richtig gehört, der Anhänger oder auch das Verladen im Allgemeinen ist das Letzte, woran Du beim Verladetraining denken solltest. Der Grund ist recht simpel, wir Menschen neigen dazu verbissen zu werden, wenn wir ein Ziel im Kopf haben. Hierdurch verspannt sich unsere Haltung und das Pferd fängt ans uns eher als Raubtier denn als Lehrer war zunehmen und verfällt dadurch selbst in eine Abwehrhaltung.
Wenn wir einem Pferde das Verladen beibringen, arbeiten wir es vom Boden aus um alle 3 Seiten des Anhängers herum. Immer wieder schicken wir es mal links und mal rechts herum, so lange, bis das Pferd in der Nähe des Anhängers entspannt sind und sich wohlfühlen. Denn nur ein Pferd was sich am Anhänger sicher fühlt, wird sich später auch gerne Verladen lassen. Erst dann klappen wir die Rampe des Anhängers herunter.
Als nächstes arbeiten wir unser Pferd - ähnlich wie im ersten Schritt - an der Rampe und auch von links nach rechts über die Rampe. Hierdurch bekommt das Pferd die Chance, die Rampe, die Geräusche und auch das Gefühl kennenzulernen, welches entsteht, wenn es die Rampe betritt. Wann immer unser Pferd stehen bleiben will um die Rampe zu beschnuppern oder daran zu scharren, lassen wir es eine kurze Pause machen. Hierdurch hat das Pferd die Möglichkeit seine eigene Sicherheitsinspektion des Anhängers und der Rampe vorzunehmen und sich davon zu überzeugen, dass es kein gefährliches Raubtier ist.
Wenn wir unser Pferd entspannt an und über die Rampe arbeiten können, fragen wir nach dem ersten Schritt in den Anhänger. Bevor unser Pferd nervös wird, holen wir es schon wieder rückwärts aus dem Anhänger heraus. Nun beginnt ein kleines Spiel mit dem Pferd. Wir senden es immer wieder in den Anhänger hinein (1 – 2 Schritte) und bevor es nervös wird holen wir es wieder heraus. Dadurch verhindern wir eine Auseinandersetzung und auch, dass das Pferd sich "gefangen" fühlt. Außerdem entwickelt unser Pferd durch die Bewegung auf dem Anhänger immer mehr Selbstvertrauen.
Wenn ein Schritt hinein gut klappt, fragen wir nach zwei Schritten. So steigern wir uns, bis wir den ganzen Körper des Pferdes in den Anhänger schicken können. Als Belohnung bekommt das Pferd dann auf dem Anhänger ein paar Minuten Pause.